Blogger at Work Conference : Kooperationen auf Augenhöhe

Kooperationen auf Augenhöhe entstehen nicht ohne das Zutun von Blogger, Agenturen und Marken. Eine offene und transparente Kommunikation sind genau so wichtig wie Anerkennung und Verständnis. Bei der blogger@work Conference waren so einige Fragen offen.

Kooperationen auf Augenhöhe

Als ich Tomma von Rabach Kommunikation und Maggie von Blume PR zur Podiumsdiskussion bat, um die Fragerunde zu eröffnen, wurde es sehr schnell sehr emotional. Und das, obwohl wir es ganz entspannt mit einem Glas Wein angingen. Die Reaktionen und Fragen zeigten einmal mehr auf, wie undurchsichtig das Thema BloggerRelations behandelt wird und wie oft es zu Missverständnissen und unerfüllten Erwartungen kommt.

Nicole (soul.and.spirits) und Svenja (greenbodycamp) : photo (c) christoph mannhardt
mit Nicole (soul.and.spirits) und Svenja (greenbodycamp) : photo (c) christoph mannhardt

Wie viel kann ich verlangen, wie errechne ich meinen Wert und wann merke ich, dass ich über den Tisch gezogen werde?

Wann du über den Tisch gezogen wirst, merkst du gar nicht. Denn du kannst heute etwas bei Zara kaufen und morgen ist es -50% reduziert. Errechnen kannst du deinen Wert indem du deine Arbeitszeit verrechnest und dein Stundenlohn ergibt sich aus Kosten für Equipment, Blog, Hosting, externe Kosten, Qualität und Reichweite und was du sonst noch an Kosten hast. Sollte einen Wert von 40 Euro pro Stunde nicht unterschreiten.

Wie gehe ich damit um, dass meine Reichweite eingesetzt wird, um ein Produkt zu verkaufen und was mache ich, wenn nichts verkauft wird?

Natürlich wollen die Unternehmen verkaufen, das steht außer Frage und sie wollen mit eurer Reichweite potenzielle Käufer erreichen. Allerdings seid ihr kein verlängerter Arm des Sales, sondern betreibt Imageaufbau. Ein Kauf kann heute zustande kommen oder erst in Monaten, euer Beitrag ist dabei, die Sichtbarkeit der Marke zu erhöhen. Stellt von Anfang an klar, was ihr denkt, um die Erwartungen beider Seiten zu erfüllen. Ein GutscheinCode für eure Leser, kann natürlich eine Win-Win-Situation hervorrufen, ihr habt ein Goodie und die Kooperation wird “messbarer”. Klar ist aber, dass ihr dem Unternehmen Bilder und Geschichten verkauft und keine Verkaufsleistung.

Podiumsdiskussion "Kooperationen auf Augenhöhe" : photo (c) christoph mannhardt
Podiumsdiskussion “Kooperationen auf Augenhöhe” : photo (c) christoph mannhardt

Inwieweit werden TKPs zur Berechnung von Kooperationshonoraren zu Rate gezogen? (gestellt von HuntingBond)

Ein TKP (Tausender-Kontakt-Preis) wird immer wieder herangezogen, um die Reichweite einzelner Post zu bewerten. ZB sind für unsere Kunden (für die wir hauptsächlich auf Instagram agieren) der Wert einzelner IG-Posts wichtig. Dabei muss ich aber auch berücksichtigen, wie wertvoll die Audience ist, herrscht ein Austausch, wie viel Likes erzielt ein Post und wie “echt” ist die Followerzahl bzw wie relevant für meinen Kunden. Das bewerte ich mit 1 (6 Euro), 2 (9 Euro) und 3 (12 Euro) Sternchen.

Beispiel: Ich arbeite mit einem Online-Blumenversand aus Deutschland, der ausgewählte Influencer hat 17.853 Follower, die echt erscheinen, anhand der Kommentare sehe ich, dass die meisten aus Deutschland sind. Somit hat er für mich eine hohe Relevanz und wird vorerst mit 2 Sternen bewertet. 17.853/1000*9 = 160,677 // Das bedeutet mir wäre ein Instagrampost ca 160,00 Euro wert.

Das dient nun aber nur zur Orientierung und für die erste Zusammenarbeit, oft spielen noch weitere Faktoren mit, zB Qualität des Bildes, wird außerhalb des Posts noch eine InstaStory veröffentlicht, usw. Gilt nur als Richtwert, ich arbeite so und spreche hier nicht für andere Agenturen.

Wie erfülle ich die Erwartungen einer Kooperation?

Erwartungen erfüllt man am besten durch eine klare Aussprache, eine transparente Kommunikation. Was willst du und was will dein Kooperationspartner. Was wollt ihr gemeinsam erreichen. Du musst wissen, wer du bist und was du kannst. Wo liegen deine Stärken. Passt die Marke zu dir und zu deinen Lesern? Es ist immer ein Geben und Nehmen, ihr könnt nicht ohne einander. Das ist der beste Weg zu Kooperationen auf Augenhöhe.

So, das waren sie nun, meine Antworten zu den am häufig gestellten Fragen. Gerne könnt ihr hier noch kommentieren und Feedback geben. ABER meine Antworten sind 100% subjektiv und ergeben sich aus meinen Erfahrungen. Habt ihr andere Ansätze? Dann lasst mich auch das wissen. Meine Kommentarfunktion ist für euch offen.

Ich freue mich auf jeden Fall schon auf den nächsten Event. Mein Dank gilt Jenny von blogger@work für die Organisation und Einladung, euch als Zuhörer, und Christoph Mannhardt für die Fotos und natürlich allen Sponsoren.

xo d.

Video: Diana Huth www.dianahuth.com